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Infothek der Karriereberatung

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Karrierephasen

Für die Beschreibung von Karrierephasen gibt es unterschiedliche Modelle und sie alle besagen, dass es innerhalb eines Berufslebens unterschiedliche Stadien gibt, die fließend ineinander übergehen und die immer auch mit dem Privatleben korrespondieren. Je nach Herkunft, familiärer und persönlicher Situation treffen Menschen unterschiedliche Karriereentscheidungen.

Der klassische Karriereweg eines Angestellten gliedert sich in Ausbildung, Einstieg ins Berufsleben, Aufstieg/Abstieg und Ausscheiden aus dem Berufsleben. Durch Digitalisierung und Globalisierung sind solche Karrierewege aber zunehmend weniger anzutreffen. Heutzutage wollen die Menschen lebenslang lernen. Außerdem ist die Arbeitsplatzsicherheit früherer Zeiten nicht mehr gegeben und es machen sich immer mehr Menschen selbständig, arbeiten ortsunabhängig oder machen im Laufe ihrer Karriere noch einmal eine Umschulung. Die Patchworkkarriere löst die lineare Karriere ab, so dass es zukünftig noch stärker individualisierte Arbeitsbiographien geben wird.

Karrierephasen – ein Modell

Phase 1 ca. 5 bis 15 Jahre
„Wachsen, phantasieren und erkennen“

  • Zuerst vage und schablonenhafte Vorstellungen vom Beruf, dann Überlegungen zur Berufswahl und erste Orientierung auf dem Arbeitsmarkt
  • Die Überlegungen sind unbeschwert und frei von Zwängen


Phase 2 ca. 15 bis 20 Jahre
„Lernen, Berufsausbildung, Studium“

  • Wie lange die Phase dauert, variiert mit der Wahl des Studiums
  • Das Berufsziel kann in dieser Phase wechseln (falsche Wahl) oder konkretisiert sich (Grundstudium > Fachstudium).
  • Jugendliche werden erwachsen, ziehen aus, versorgen sich selbst, lernen neue Gleichaltrige über Ausbildung und Studium kennen, die Schulphase ist abgeschlossen


Phase 3 ca. 20 Jahre bis 30 Jahre
„Eintritt ins Berufsleben, Grundausbildung, berufliche Sozialisation“

  • Umsetzung der Theorie (gelerntes Wissen) in die Praxis (Arbeitsalltag)
  • Abgleich von Vorstellung und Wirklichkeit, Korrektur des Selbstbildes und des Berufszieles (z.B. was bedeutet es, einen Vorgesetzten zu haben? Wie reagiere ich auf dessen Art von Führung? Oder wie komme ich mit meinem Arbeitspensum zurecht?)
  • Evtl. Wechsel des Arbeitsplatzes/der Organisation oder man wird fester Bestandteil der „Mannschaft“, fügt sich mit der Zeit ein, etabliert sich, ist loyal
  • Der Spaß an der Arbeit, Karrierestreben und Geld verdienen sind vorrangige Motivationen
  • Arbeitszeiten strukturieren das Leben, evtl. wird eine feste Partnerschaft Bestandteil des Privatlebens


Phase 4 ca. 30 bis 40 Jahre
„Zugehörigkeit, Sicherheit, Karriere“

  • Im Arbeitsleben entwickelt sich Routine und Beständigkeit (evtl. weitere Spezialisierung)
  • Schlüsselphase, um Karriere zu machen (Leistungsphase), der berufliche Status soll weiter ausgebaut werden
  • Verbindlichkeiten im Privatleben (Familiengründung, Hausbau etc.)


Phase 5 ca. 40 bis 50 Jahre
„Krise der mittleren Jahre?“

  • Hinterfragen des bisher Erreichten (finanziell, ideell), die Persönlichkeit reift, was evtl. zu einer Neuorientierung führt
  • Auch in dieser Altersspanne ist ein weiterer Aufstieg möglich, es können weitere Berufsfelder erschlossen werden, wenngleich der große Veränderungswille nicht mehr vorhanden ist
  • Die Verantwortungsspanne von Führungskräften wird größer
  • Möglicherweise treten pekuniäre Interessen in der Hintergrund
  • Zerbrechen von Beziehung, erste körperliche Beschwerden, Kinder verlassen das Haus, gelingt ein guter Ausgleich zwischen Beruf und Privatleben?


Phase 6 ca. 50 bis 60 Jahre
„Loslösung“

  • Die letzte Etappe in der Führung beginnt (Gesamtverantwortung), wobei die Auseinandersetzung mit strategischen Fragen im Vordergrund steht
  • „Einen Gang zurückschalten“, sich mit dem Ruhestand beschäftigen
  • Die Ehe wieder beleben bzw. Singledasein oder Partnerwechsel nach Auszug der Kinder


Phase 7 ca. 60 bis 70 Jahre
„Aktiver Ruhestand“

  • Evtl. Schwierigkeiten mit dem Übergang ins Rentnerdasein
  • Hobbies können gepflegt, Ehrenamt kann übernommen werden

(Quellen: Edgar H. Schein: Karriereanker: Die verborgenen Muster in ihrer beruflichen Entwicklung, Lanzenberger Verlags GmbH: Darmstadt, 1992, S. 14-18.)

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